"Für mich gleicht das Malen dem Schwimmen, so wie wenn man sich vom Ufer allmählich entfernt, von einer Zone, die von der Sprache und vom Bewusstsein beherrscht wird. Es ist wie das Schwimmen ins offene Meer des Inneren. In der Konzentration während des Malprozesses erfahre ich die Auflösung meines Ichs, in dem ich schwimme, die Auflösung meiner selbst als Ganzes.

Ich kann sogar mit meinem Ich das Andere in mir beobachten.

Das Bild, das auf diese Weise entsteht, trägt die Spuren dieser Selbstbegegnungen und Selbstgespräche."

Biografie:

geb. 1963in Istanbul
1983 - 1986Studium an der Mimar Sinan Universität, Istanbul (Prof. Neşe Erdok und Prof. Adnan Çoker)
1987 - 1994Studium und Diplom an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien ( Prof. Maria Lassnig und Prof. Christian Attersee)
1997Übersiedlung nach Moskau
2002Rückkehr nach Istanbul

Ausstellungen (Auswahl):

1996Taksim Sanat Galerisi, Istanbul
1997Galerie Artotek, Wien
1999Galerie A3, Moskau
2002Artium Sanat Galerisi, Istanbul

Über Sedef Hatapkapulu

(W. Perfler)

Am 22. April wurde die Ausstellung von Sedef Hatapkapulu eröffnet.

Begegnung, Austausch und wohl auch Konfrontation von Kulturen sind seit langem Stichwörter von Bedeutung im Lebenslauf von Sedef Hatapkapulu. Sie hat ihr Kunststudium von 1983 - 1986 an der Mimar Sinan Universität in Istanbul bei Prof. Neşe Erdok und Prof. Adnan Çoker begonnen, dann von 1987 - 1994 in Wien an der Hochschule für Angewandte Kunst bei Prof. Maria Lassnig und Prof. Christian Attersee fortgesetzt und dort auch ihr Diplom gemacht. 1997 ist sie für 5 Jahre nach Moskau übersiedelt und lebt nun wieder in Istanbul.

In dieser Ausstellung ist eine Auswahl der vielen großen und kleinen Bilder zu sehen, die in diesen Jahren zwischen Istanbul, Wien, Moskau und wieder Istanbul entstanden sind, als Aufzeichnungen von Befindlichkeiten, inneren Wahrnehmungen von Orten und Menschen, zwischen Fremdem und Vertrautem, nicht nur in der äußeren sondern auch in der inneren Welt. Sedef Hatapkapulu vergleicht sich beim Malen mit einer Schwimmerin, die sich ins offene Meer hinauswagt. Auch wenn sie über einzelne ihrer Bilder spricht, sind es oft sehr konkrete körperliche und sinnliche Empfindungen, mit denen sie ihre Gefühle während des Malens vergleicht.

Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Mai zu sehen.