Zerbinettas Befreiung - Inhalt

Der reiche Pantalone, rechte Hand des Dogen von Venedig, berichtet der Volksvertretung - bestehend aus seinen beiden Vettern Truffaldino und Scaramuccio und einer subversiven Fliege – vom Gerücht eines bevorstehenden Angriffs auf Venedig. Der eilig herbeigerufene Botschafter Cimadolce verwechselt die Papiere und reicht Pantalone seine gesammelten Liebesbriefe. Zur Strafe wird er auf den Lido verbannt. Die Gesandten Siziliens, Don Pimpiglione und Don Calzone, bestätigen das Gerücht und bieten im Namen ihres Königs Hilfe an. Auf die Frage, wer der Feind sei, gibt es keine Antwort, denn die Fliege hat die diesbezügliche Zeile im königlichen Schreiben verunreinigt. Pantalone glaubt, dass es sich nur um seine Erzfeinde, die Austriaken, handeln kann.

Auch zu Hause erwarten Pantalone Aufregungen. Sein Mündel Zerbinetta weigert sich standhaft, seinen Neffen Tiburzio zu heiraten. Zerbinettas Freundin Colombina versucht, sie zu trösten und abzulenken. Zerbinetta ist insgeheim in den mittellosen und nicht standesgemäßen Brighella verliebt.

 

Als Zerbinetta bei einem Spaziergang in Begleitungihrer Gouvernante, der Duenna, dem Frauenhelden Bambagiante begegnet, ist sie geschmeichelt von dessen verführerischen Blicken. Colombina steckt ihr heimlich Bambagiantes Briefchen zu. Der aufrichtig in Zerbinetta verliebte Brighella beobachtet die Szene. Seine Enttäuschung ist unsäglich, als Zerbinetta nicht ihm sondern dem anderen den Arm reicht. Bambagiante setzt alle seine Verführungskünste ein, um Zerbinettas Gunst zu gewinnen. Gerade als dies zu gelingen scheint, tritt Capitano Tartaglia auf und verjagt Bambagiante. Dieser trifft sich daraufhin mit dem Mörder Giangurgolo. Er gibt ihm einen Geldbeutel und den Auftrag, Tartaglia und Tiburzio aus dem Weg zu räumen. Tartaglia hört das Gespräch teilweise mit und will Tiburzio warnen. Den Namen des zweiten Opfers hat er leider nicht gehört.

Pantalone erfährt, dass Zerbinetta allein nach Hause gekommen ist und fragt zornentbrannt nach dem Verbleib der Duenna. Zerbinetta erzählt in ihrer Verlegenheit, dass die Duenna ertrunken sei. Da tritt diese plötzlich leibhaftig auf. Seinem erneuten Wutausbruch wirft  sich Colombina entgegen und bestätigt, dass nichts geschehen sei. Pantalone ist erleichtert und drängt Zerbinetta erneut zur Hochzeit mit Tiburzio. Um ihn zu besänftigen gibt Colombina vor, ein Stelldichein zwischen Zerbinetta und Tiburzio zu arrangieren. Giangurgolo schleicht inzwischen um das Haus des Capitano Tartaglia und trifft auf dessen Diener Scapino. Dieser, so stellt sich bald heraus, ist sein alter Freund und um ihn nicht um sein Brot zu bringen, verzichtet er darauf, Tartaglia zu ermorden. Er schenkt ihm nicht nur das Leben, sondern auch den Geldbeutel, den er von Bambagiante erhalten hat, als er von Tartaglias Mittellosigkeit hört. Brighella, von Liebeskummer gequält, begegnet zufällig Tartaglia. Dieser überlässt ihm aus Mitgefühl seinen soeben erworbenen Geldbeutel. Aber Brighella schöpft erst wieder Hoffnung, als Giangurgolo ihm vorschlägt, den Nebenbuhler Tiburzio beiseite zu schaffen. Er stimmt zu. Als Pantalone und Tiburzio das von Colombina in Aussicht gestellte Treffen mit Zerbinetta besprechen, werden die beiden – dank Colombinas geschickter Ränkespiele -  von zwei maskierten Gestalten, Giangurgolo und Brighella, überfallen und ins Wasser gestürzt.

Tiburzio wartet am nächsten Tag zum vereinbarten Termin auf Zerbinetta. An ihrer Stelle erscheint jedoch ein Edelmann, der sich als Zerbinettas Bräutigam ausgibt und ihn zum Duell auffordert. Wie zufällig erscheinen der maskierte Brighella und der ehemalige Botschafter Cimadolce, die als Sekundanten herangezogen werden. Plötzlich verkündet lautes Geschrei  von allen Seiten den erwarteten Angriff der Austriaken. Doch die Venezianer werden am Ende nicht nur aus ihren voreilig ausgestandenen Ängsten befreit. Auch der Konflikt um die noch immer in Angriffsbereitschaft verharrenden Duellanten löst sich zum Wohlgefallen derer auf, die es – im Sinne der commedia dell’arte – verdient haben.