Der Alpenkönig und der Menschenfeind - Inhalt

Der als Familientyrann und Menschenfeind bekannte Herr von Rappelkopf wandert mit Familie und Dienerschaft in sein Haus in den Bergen. Seine Tochter Malchen eilt, gefolgt vom Stubenmädchen Lischen, den anderen voraus. Sie erwartet heimlich ihren Geliebten August, der vor drei Jahren nach Italien gezogen ist, weil Herr von Rappelkopf ihm die Hand seiner Tochter verweigerte.

August und Malchen sehen sich wieder. Plötzlich zeigt sich der Alpenkönig und verspricht ihnen zu helfen. Als die übrige Gesellschaft sich nähert, verstecken Malchen und August sich im Wald. Herr von Rappelkopf tobt wieder einmal, seine Diener beschließen, ihren Dienst aufzugeben, aber Rappelkopfs Frau Sophie gelingt es auch dieses Mal, sie zu besänftigen. Außerdem kündigt sie den Besuch ihres Bruders, des Herrn von Silberkern, an, der in Italien das Vermögen ihres Mannes verwaltet. Von ihm erhofft sie einen beruhigenden Einfluss auf ihren Mann. Als Rappelkopf seinem Diener Habakuk mit einem Küchenmesser in der Hand begegnet, unterstellt er ihm sofort Mordabsichten. Habakuk versucht, das Missverständnis aufzuklären. Rappelkopf jedoch hört nur den Namen seiner Frau, verdächtigt sie der Anstiftung zum Mord und flüchtet, von Verfolgungswahn und Selbstmitleid überwältigt, in den Wald. Sein Verschwinden versetzt alle in Aufruhr. Als Lischen daraufhin Habakuk vor allen anderen des Mordversuchs an seinem Herrn bezichtigt, glaubt Sophie, den Grund für das Verschwinden ihres Mannes zu erkennen. Wiederum erscheint der Alpenkönig und verspricht den Anwesenden, den Menschenfeind zu heilen.

Rappelkopf irrt inzwischen im Wald umher, wo ihn der Alpenkönig zur Rede stellt. Mit Hilfe seiner Zauberkräfte versetzt er Rappelkopf in Furcht und Schrecken, lässt ihm die Geister seiner verstorbenen Frauen erscheinen und zwingt ihn so, sich auf folgende "Therapie" einzulassen: In der Gestalt des Bruders seiner Frau, des Herrn von Silberkern, soll Rappelkopf sein eigenes Haus betreten. Der Alpenkönig hingegen wird ihm in der Gestalt des Herrn von Rappelkopf als Ebenbild und Seelenspiegel gegenübertreten.

Der echte Herr von Silberkern wird in der Zwischenzeit von Linarius, einem Gehilfen des Alpenkönigs, auf dem Weg zur Berghütte aufgehalten. Als vermeintlicher Herr von Silberkern erfährt Rappelkopf nun, wie unberechtigt seine Verdächtigungen und wie ungerecht sein Verhalten waren. Als Astragalus-Rappelkopf seine Frau des Mordes bezichtigt und seine Tochter verstößt, fordert er diesen zum Duell auf. Plötzlich jedoch wird ihm klar, dass der Tod seines Doppelgängers seinen eigenen Tod bedeuten würde. Da überbringt Habakuk einen Brief aus Venedig mit der Nachricht vom Konkurs der Bank, auf der Rappelkopfs Vermögen liegt. Astragalus-Rappelkopf stürzt davon. Entsetzt sehen der echte Rappelkopf und alle Anwesenden mit an, wie er vom Dach seines Hauses in die Schlucht springt. In diesem Augenblick zerbricht der Zauber der vertauschten Rollen. Rappelkopf erkennt sich in seiner eigenen Gestalt als neuer, von alten Ängsten befreiter Mensch. Mit Freude vernimmt er vom echten Herrn von Silberkern, dass dieser sein Vermögen noch retten konnte. Vertrauensvoll legt er die Hand seiner Tochter in die des Malers August.

Bleibt zu hoffen, dass durch die drastische Therapie des Alpenkönigs nicht alle Unebenheiten seines alten Charakters geglättet wurden.