Ferdinand Raimund (1790-1836)

Ferdinand Raimund wurde in der Wiener Vorstadt geboren. Nach Abbruch einer Zuckerbäckerlehre schloss er sich 1808 herumziehenden Theatergruppen an. 1814 kehrte er nach Wien zurück und spielte erfolgreich am "Theater in der Josefstadt". 1817 trat er ein Engagement am "Theater in der Leopoldstadt" an, dem beliebtesten Volkstheater Wiens, wo er als Schauspieler, Regisseur, Stückeschreiber und zeitweise auch als Direktor tätig war.

1819 verliebte sich Raimund in Antonie Wagner, von deren Eltern er aber als Schwiegersohn abgelehnt wurde. Seine 1820 mit der Schauspielerin Louise Gleich geschlossene Ehe wurde zwei Jahre später geschieden. Er nahm seine Beziehung zu Antonie Wagner wieder auf, eine Liebe, die bis an Raimunds Lebensende dauerte. Seit 1823 widmete er sich verstärkt dem Schreiben von Theaterstücken. Sowohl als Schauspieler als auch als Schriftsteller versuchte er sich immer wieder in Tragödien, die im Milieu, für das er schrieb, wenig Anerkennung fanden. Vom Publikum und der Kritik enttäuscht, verließ Raimund 1830 das Theater in der Leopoldstadt und zog sich immer mehr auf sein 1834 erworbenes Landgut in Niederösterreich zurück. Trotz seiner großen Erfolge als Komödienschreiber und - darsteller war sein Leben in zunehmendem Maß von Schwermut und Hypochondrie überschattet. Am 25. August 1836 wurde er von seinem Hund gebissen und machte sich aus panischer Angst vor Tollwut auf den Weg nach Wien. Als er durch ein Gewitter aufgehalten wurde, schoss er sich in den Mund und starb wenige Tage später.