Eröffnung Christian Eisenberger

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Wenn man aus dem Titel dieser Ausstellung einen Hinweis auf die Exponate unserer Ausstellung bekommen wollte, dann wird man leicht in die Irre geleitet, wenn man überhaupt etwas ablesen und deuten kann:

Geht es um ein Reinigungsshampoo für Nashörner namens Purex? – Wird aus Nashörnern etwas hergestellt und es geht um das Markenzeichen analog zu „Pure lambswool“? – Sind medizinische Ausdrücke gemeint wie bei der Ausstellung „Zeugaortaplacentatas“ in der Galerie Konzett? – Dann könnte eine besondere Manie, eine Besessenheit gemeint sein, die sich auf Nase und Ohren und deren Reinigung bezieht? – Aber wer möchte schon als „Nasenbohrer“ bezeichnet oder entdeckt werden?

Und dann die Ziffernkombinationen: Sind es Kontonummern, verschlüsselte Botschaften, Worte in Zahlen? – Oder sind es einfach nur Lebenstage von Christian Eisenberger oder die durchnummerierten Werke des Künstlers aus der Steiermark, der in Wien lebt, in seiner Heimat in Semriach aber auch Direktor einer „One room“-Kunsthalle  - en miniature -ist?

Bei Christian Eisenberger darf, ja muss man nicht nur nachfragen, da kann man schon ein wenig kratzen und schaben. Seine Arbeitstechniken als „Guerillataktiker in ephemerer Kunst“ sind vielfältig, auch Malerei ist dabei. Seine „Larven“ – wir kennen sie von der Einladungskarte – entstehen aus Abformungen des eigenen Körpers mit Klebestreifen. Er arbeitet auch gerne mit diesem Material, „vorzugsweise braunem“, um Pappfiguren in der Stadt, in öffentlichen Räumen zu präsentieren. Seine Kunstwerke sind oft dafür gedacht, dass sie wieder verschwinden. Denn als Künstler, dem es vor allem auf Kommunikation und Interaktion in der Natur ankommt, will er immer wieder was zu tun haben und Neues schaffen müssen. - Seine Pyramiden und Twin Tower im Wald aus Würfelzucker werden natürlich von den Ameisen gerne angenommen. Und seine Sprayaktionen an Häuserwänden mit Rasierschaum wäscht der nächste Regen wieder weg.

Wir freuen uns sehr, dass Christian Eisenberger als „Artist in Residence“ einige Zeit in Istanbul arbeitet:

Er hat uns eine Serie von Vielecken aus bunten Wasserwaagen gemacht, die an die Ornamente der Architektur erinnert, weil ja die bildliche Darstellung in dieser Kultur nicht erlaubt ist.

Schüttungen – in der geschlossenen Box oder auf der Straße – gibt/gab es.

Und wenn sie sich fragen, wie der Nagel, mit dem der Hammer fixiert ist, in die Wand geschlagen wurde, dann sind Sie wohl auf dem richtigen Weg. –

 

Wir freuen uns, dass diese Ausstellung möglich ist und danken herzlich:

            HR Direktor Franz Kangler, Superior

            Mag. Christian Brunnmayr, Leiter des Österreichischen Kulturforums in Yeniköy.