Feierliche Eröffnung der 52. Österreich-Bibliothek in Istanbul

 

"Wenn der Leser den Weg nicht zum Buch findet, so muss das Buch den Weg zum Leser finden."

 

So begründete die Direktorin des Österreichischen Kulturforums Frau Dr. Ulrike Outschar  unter anderem die Übersiedelung der Österreich-Bibliothek von Yeniköy nach St. Georg, in die Österreichische Schule in Istanbul.

Yeniköy, ein zauberhafter Ort an den Gestaden des Bosporus, wo das Österreichische Generalkonsulat und auch das Kulturforum beheimatet sind, aber doch zu weit entfernt vom Getriebe der Stadt, sodass die Bücher der Österreich-Bibliothek ungelesen verstaubten. Aus diesem Grund also überlegte man sich einen Umzug nach Karaköy, dorthin, wo der Bosporus, das Marmarameer und das Goldene Horn aufeinander treffen, dorthin, wo auch die Österreichische Schule ist und wo man sich eine Entstaubung der Bücher erhofft. Im St. Georgs-Kolleg wurde innerhalb der Schulbibliothek zu diesem Zweck ein großer Raum neu gestaltet und eingerichtet.

Die Eröffnung am 10. Mai fand im Theatersaal der Österreichischen Schule statt. Bei allen Rednern kam die Freude über das gelungene Projekt zum Ausdruck.

Der Direktor der Schule, Hofrat Franz Kangler, bedankte sich ganz besonders bei Frau Dr. Ulrike Outschar  sowohl für  ihre großzügige Unterstützung als auch ihr  spürbares Engagement und hob, ebenso wie die stellvertretende Sektionsleiterin im Ministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, Frau Gesandte Dr. Claudia Rochel-Laurich, hervor, dass diese Österreich-Bibliothek sehr zum Leitbild der Schule beitrage.

Frau Dr. Outschar, eine große Literaturliebhaberin und ausgezeichnete Literaturkennerin, freute sich  ganz besonders darüber, dass die Bücher österreichischer AutorInnen  nun nicht mehr länger dem Verstaubungsprozess ausgesetzt sind.

Umrahmt wurde die Feier mit einer Tanzeinlage des Schulballetts von St. Georg, einer Darbietung des Borusan-Trios von W. A. Mozarts Divertimento KV 439 in B-Dur und F. Kreißlers Walzer Liebesfreud

Passend für eine Bibliothek wurden auch Textstellen mit  Istanbulbezug von drei verschiedenen AutorInnen vorgetragen. Es handelte sich dabei um Textstellen aus F. Grillparzers Tagebuch „Reise nach Konstantinopel“, 1843, aus B. Frischmuths Werk „Das Verschwinden des Schattens in der Sonne“, Suhrkamp, 1973, und aus Robert Gratzers Roman „Lorbeerreiser“, Turia & Kant, 1997. In einfühlsamer Weise gesprochen wurden diese Texte vom Schauspieler Christoph Nechvatal aus Wien.

Im Anschluss daran erfolgte ein Rundgang durch die Österreich-Bibliothek, und die Feier endete mit einem großzügigen Buffet und einem geselligen Beisammensein im Hof der Schule, und so mancher nützte diese Gelegenheit auch, mit den aus Wien eigens zu diesem Zweck angereisten Gästen, ins Gespräch zu kommen.

 

 

Elisabeth Gratzer