Dominikaner

Dominikaner, Mitglieder des katholischen Predigerordens, der 1214 vom heiligen Dominikus gegründet wurde. Die Gemeinschaft umfasste außer Dominikus selbst zunächst 16 Schüler, die sich in Toulouse zusammenschlossen, um die zur damaligen Zeit weit verbreiteten Häresien zu bekämpfen. 1216 bestätigte Papst Honorius III. den Orden. Diese offizielle Anerkennung schloss gewisse Privilegien ein wie z. B. die Verkündigung der Lehre sowie das Abnehmen der Beichte. Bereits 1205 hatte sich Dominikus entschieden, sein Leben ganz der Evangelisation zu widmen.

Die Mauren

Andalusien, autonome Region im Süden Spaniens. Die Fläche Andalusiens beträgt 87.599 Quadratkilometer; damit ist es nach Castilla y León die zweitgrößte Region Spaniens. Mit einer Einwohnerzahl von etwa 7,4 Millionen ist Andalusien bevölkerungsreichste Region des Landes vor Katalonien. Sevilla ist Hauptstadt und größte Stadt Andalusiens.

Unter den Arabern, die ab 711 innerhalb weniger Jahre beinahe ganz Spanien eroberten, entwickelte sich Andalusien zu einem Zentrum maurischer Zivilisation:

Die Städte Granada, Córdoba, Sevilla und Jaén wurden zu kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkten; die großen muslimischen Universitäten zogen Studenten aus allen Teilen Europas an. 756 wurde Andalusien als unabhängiges Emirat selbständig, und 929 wurde es Kalifat mit der Hauptstadt Córdoba. Nach dem Ende der Dynastie der Omaijaden in Córdoba 1031 zerfiel Andalusien in mehrere kleinere maurische Herrschaftsbereiche; 1212 setzte mit dem Sieg der Christen bei Navas des Tolosa im Rahmen der Reconquista die (Rück-)Eroberung Andalusiens durch die Christen ein, die 1492 mit dem Fall Granadas abgeschlossen war.

Reconquista

Reconquista, (spanisch, "Rückeroberung"), Bezeichnung für die Kriege christlicher Heere im mittelalterlichen Spanien und Portugal zur Rückeroberung der seit 711 von muslimischen Mauren besetzten Iberischen Halbinsel. Unter muslimischer Herrschaft verblieb schließlich nur noch Granada, das bis zum Ende des 15. Jahrhunderts standhielt. Die Eroberung Granadas fiel in die Zuständigkeit Kastiliens, da Granada laut den Aufteilungsabkommen in der kastilischen Expansionszone lag.

Granada

Granada (Spanien), Stadt im südlichen Spanien, Hauptstadt der Provinz Granada in Andalusien, am Fuß der Sierra Nevada, am Zusammenfluss von Genil und Darro gelegen. Die Stadt ist Handelszentrum für das umliegende landwirtschaftliche Gebiet. Zu den wichtigsten Industriebetrieben gehören Zuckerraffinerien, Brauereien und Destillationen; außerdem werden chemische Erzeugnisse, Lederwaren und Textilien produziert. Auch der Tourismus ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

Die bedeutendste Hinterlassenschaft der maurischen Kultur Granadas ist der erhaltene Teil der Alhambra (13.-14. Jahrhundert), eines festungsartigen Schlosses der maurischen Herrscher. Andere bekannte Bauwerke sind die Universität (1531 vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Karl V. gegründet) und die Kathedrale (1523-1703). An die Kathedrale schließt die königliche Kapelle mit den Grabmälern Ferdinands II. und Isabellas I. an, den gemeinsamen Herrschern über Kastilien.

Granada wurde im 8. Jahrhundert von den Mauren in der Nähe einer antiken römischen Siedlung gegründet. Von 1036 bis 1234 gehörte es zum maurischen Spanien. Als die Mauren gegen Ende dieser Zeit die meisten ihrer spanischen Besitzungen verloren, wurde die Stadt anstelle von Córdoba Hauptstadt des verbliebenen maurischen Gebiets, des so genannten Königreiches Granada. Damit begann das goldene Zeitalter der Stadt. Sie entwickelte sich zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum. Auch nach der Eroberung des Königreiches durch die Spanier 1492 hielt die Blüte noch etwa ein Jahrhundert an. Im Spanischen Bürgerkrieg eroberten die Nationalisten die Stadt, aber die Republikaner hielten den Rest der Provinz Granada bis zum Ende des Krieges.

Alhambra

Alhambra (arabisch Al hamra: die Rote), Festung der Nasridenherrscher in Granada (Spanien), die als einer der bedeutendsten Profanbauten der islamischen Kultur zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Die frühesten Bauteile des Burgkomplexes stammen aus dem 12. Jahrhundert, als der befestigte Ansitz Alcazaba von islamischen Herrschern zu einer Festung ausgebaut wurde. Während des Sultanats von Granada (1231-1492) wurde die Alhambra durch eine Reihe von Baumaßnahmen vergrößert.

Die Anlage, die aus mehreren Palästen besteht, deren Räume um Innenhöfe mit Wasserbecken angeordnet sind, wird vom Palast von Comares beherrscht, der um 1370 für Muhammad V. errichtet wurde. Die Sala de la Barca (Saal der Barke) entstand 1362 bis 1370. Der Löwenhof mit den ihn umgebenden Haremsgemächern und einem Brunnen, der auf zwölf Marmorlöwen ruht, wurde ebenfalls für Muhammad V. erbaut. Mit seinen schlanken Marmorsäulen und seiner reichen, filigranen Ausschmückung (Stuckornamente, Gitternetze, Arabesken und Wandsockel, die mit farbigen Fayencemosaiken verkleidet sind) ist er der Mittelpunkt der Alhambra. Der
repräsentative Myrtenhof, mit einem rechteckigen Bassin zwischen Myrtenhecken, wurde unter Yusuf I. erbaut, dessen Thronzimmer sich in einem benachbarten Turm befindet. Es erstreckt sich über zwei Stockwerke und ist mit Holztafeln geschmückt, die mit Kalligraphien von Zitaten aus dem Koran reich verziert sind.
Die Sala de las dos hermanas (Saal der zwei Schwestern) wird von einem Kuppelgewölbe überdeckt. Die Alhambra ist mit Mauern und Türmen eingefasst und von Gärten umgeben. 1526 ließ Karl V. im nordöstlichen Teil der Anlage einen niemals fertig gestellten Schlossbau im Renaissancestil errichten. Nordöstlich der Alhambra liegt auf einem Hügel der Sommerpalast der Nasridenherrscher (1319 errichtet) mit weitläufigen Gartenanlagen und Wasserspielen, der von der Alhambra aus zu Fuß zu erreichen ist.

Gotische Merkmale

Gotik, die unabhängigste Stilepoche in der europäischen Kunstgeschichte seit der Antike, entstanden in Frankreich (Île-de-France). Die Gotik dauerte von etwa 1130 bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts an. Ihre stärkste Ausprägung fand sie in Architektur und Plastik, doch wirkte sie auch in Malerei und Kunsthandwerk. Der - abwertende - Begriff der Gotik (Goten = Barbaren) geht auf Giorgio Vasari zurück, der damit die Kunst und Architektur der Renaissance von der des Mittelalters positiv abzuheben suchte. Später wurde er auf jene Stilepoche bezogen, die der Romanik folgte. Genauer wird zwischen Früh-, Hoch- und Spätgotik unterschieden.

Die Phase gotischer Architektur begann um 1130 mit dem Bau der Abteikirche von Saint-Denis am Rand von Paris. Der Bau stand unter Aufsicht des Abtes Surger. Im Westbau und in der Choranlage findet sich bereits hier jenes für die Gotik bestimmende Element des schlanken, gewölbetragenden Säulensystems. Auch vermittelt das Fehlen von Trennwänden zwischen den Chorkapellen in Saint-Denis ein neues harmonisches Raumgefühl, das auf die Weitläufigkeit späterer Kathedralen vorausweist.

In deutlichem Gegensatz zur Romanik mit ihren Stilmerkmalen des Rundbogens, der massiven Bauweise und der kleinen Fensterpartien ist die Architektur der Gotik durch Spitzbögen, hoch aufragende (spitze) Türme, reiche Fassadenverzierung (Fialen, Kreuzblumen, Wimperge etc.) und große, mit Maßwerk versehene Buntglasfensterfronten charakterisiert. Dieser Aufbruch der Fassade wurde durch die Einführung des Kreuzrippengewölbes und den Einsatz von Strebepfeilern ermöglicht: Dadurch wurden die Außenmauern, die zuvor ausschließlich das Dach tragen mussten, durch ein ganzes Trägersystem entlastet. Eine weitere architektonische Besonderheit der gotischen Kathedrale bestand darin, den Innenraum nicht mehr streng zu untergliedern, sondern seine Ganzheitlichkeit zu betonen.